NEIN! Wir lassen uns nicht verdrängen!

Freitag, 25. Juli 2008

Keine Kriegspropagandashow der Bundeswehr in der Nürnberger Altstadt!

Die Aufrüstung Deutschlands schreitet voran
Die Rüstungskonzerne in der BRD machen heute wieder blendende Geschäfte und ihre Profite steigen ständig. In immer höherer Stückzahl verkaufen sie ihre todbringende Ware an die Bundeswehr und ihre europäischen Verbündeten. Und auch in anderen Bereichen wird die Aufrüstung vorangetrieben. So arbeitet die Berliner Koalition aus CDU/CSU und SPD mit ihren Verbündeten beständig daran, bis 2010 bewaffnete EU-Einheiten aufzustellen. Diese sollen zur gewalttätigen Eroberung von Bodenschätzen und Wirtschaftsmärkten in alle Welt entsendet werden. Darüber hinaus wird der zur Sicherung geostrategischer Interessen beschlossene Kampfeinsatz der Bundeswehr in Afghanistan beständig ausgeweitet.

Es läuft dennoch nicht so, wie es sich die Herrschenden wünschen, denn eine klare Mehrheit der Bevölkerung lehnt die Kriegseinsätze der Bundeswehr weiterhin ab.
Während von der Politik alles getan wird, um im Rahmen der globalen kapitalistischen Konkurrenz, die Interessen der von Deutschland aus agierenden Wirtschaftskonzerne und Banken, wo immer nötig, auch mit Gewalt durchzusetzen, läuft es dennoch nicht, wie sie es sich wünschen, weil eine wichtige Komponente fehlt: Die Mehrheit der Bevölkerung zieht nicht mit. Regelmäßig spricht sie sich bei Umfragen gegen die Kriegseinsätze der Bundeswehr aus. Die Ablehnung der Kriegspolitik scheint derart verankert zu sein, dass die Regierung aus Angst vor Stimmenverlusten die Verlängerung und Ausweitung des Afghanistankampfeinsatzes in möglichst großer zeitlicher Entfernung zu den Wahlen erledigen möchte.

So soll es nicht weitergehen, sagen die Mächtigen
Befehle sind schnell erteilt. Und so ziehen derzeit überall Propaganda- und Rekrutierungsbataillone der Bundeswehr durch die Städte, um gut Wetter für Kriegseinsätze zu machen. Soldaten treten in Arbeitsagenturen auf, um Hartz-4-EmpfängerInnen ohne Perspektive anzuwerben. Bundeswehrkapellen spielen auf öffentlichen Plätzen und immer häufiger tauchen Soldaten an Schulen auf. Auch Rekrutengelöbnisse werden vermehrt öffentlich abgehalten und selbst Kinderfeste wurden nicht von den Propagandatruppen verschont. Es gilt das schlechte Image des Militärs aufzupolieren, Rekruten zu werben und angesichts der mangelnden Zustimmung zu Kriegseinsätzen nationalistische Stimmung zu machen. Wir sollen uns an die Gegenwart der Bundeswehr gewöhnen und für die aggressive militarisierte Außenpolitik der BRD gewonnen werden.
So war es nur eine Frage der Zeit, dass auch in Nürnberg mit dem öffent- lichen Rekrutengelöbnis eine solche Propagandashow aufgeführt werden soll. Vor dem Hintergrund der speziellen Nürnberger Geschichte, ist die Durchführung eines derartigen Militärspektakels in unserer Stadt allerdings allein schon deshalb als Skandal zu bezeichnen.

Militärspektakel haben in der deutschen und speziell in Nürnbergs Geschichte eine schreckliche Tradition
Kampf um die Heimatfront, nannten die Nazis ihre militärischen Aufmärsche und Paraden, die sie mit besonderer Vorliebe in unserer Stadt veranstalteten. Tausende NürnbergerInnen jubelten bei diesen öffentlichen Anlässen, bei Rekrutengelöbnissen, den Reichsparteitagen und anderen sich bietenden Gelegenheiten, den stramm stehenden oder vorbeiziehenden Wehrmachtsverbänden, SA- und SS Bataillonen zu.
Mit Hilfe dieser Spektakel sollte die Bevölkerung für die verbrecherischen Kriegspläne des 3. Reichs begeistert und zu guter Letzt dazu gebracht werden, alles für die Front zu opfern. Und die Nazis hatten mit dieser Strategie bekanntermaßen durchaus Erfolg. Sie brachten einen großen Teil der Bevölkerung dazu, sich als Volksgemeinschaft zu fühlen, den Krieg im nationalen Taumel als ihren zu sehen und begeistert für die Interessen der deutschen Industriekonzerne in den Krieg zu ziehen.
Das schreckliche Ergebnis kennen wir alle! Der vom faschistischen deutschen Staat begonnene Weltkrieg kostete Millionen Menschen das Leben.
Auch Tausende Nürnberger Soldaten beteiligten sich an der Besetzung anderer Länder, ermordeten Männer, Frauen und Kinder und wurden schließlich selbst getötet. Mehr als 6.000 NürnbergerInnen sind allein durch Bomben umgekommen und die Stadt war nach der Befreiung vom Faschismus eine Trümmerlandschaft. Über 50 Prozent aller Wohngebäude wurden zerstört oder schwerst beschädigt. Zwei Drittel der öffentlichen Gebäude waren verschwunden oder in Ruinen verwandelt.

Vom „Nie wieder Krieg“ zur Wiederbewaffnung
Nach der Befreiung vom Faschismus schworen sich die NürnbergerInnen, wie die Mehrheit der deutschen Bevölkerung, dass von ihnen nie wieder ein Krieg ausgehen soll. Militär, Paraden und Aufmärsche, davon wollte niemand mehr etwas wissen.
In der neu gegründeten BRD war für die herrschende Klasse aus Politik und Wirtschaft jedoch schnell vergessen, was
für die große Mehrheit der Bevölkerung noch Gültigkeit besaß.
Trotz massiven Widerstands dieser Mehrheit, wurde die Wiederbewaffnung durchgesetzt. Führungspersonal war schnell gefunden. Wie in der Wirtschaft, Politik, im Polizei- und Justizapparat rekrutierte es sich zu einem guten Teil aus ehemaligen Nazis. So wurde die Bundeswehr aufgebaut und durch die wieder eingeführte allgemeine Wehrpflicht und eine erstarkende Kriegsindustrie wuchs sie zu einer schlagkräftigen Armee heran.
Heute ist das Geschichte und wenn Politiker sagen, die Bundeswehr ist eine Verteidigungsarmee, sagen sie wieder deutlich, um was es geht. Die ökonomischen Interessen der herrschenden Klasse sollen heute wieder am Hindukusch oder sonst irgendwo auf der Welt verteidigt werden.

Die Militarisierung der Politik wird beständig vorangetrieben
Mit der wachsenden Konkurrenz um Rohstoffe, Absatzmärkte und billige Arbeitskräfte, wächst die Bereitschaft der großen kapitalistischen Staaten und ihrer Bündnisse, ihre Interessen weltweit mit Gewalt durchzusetzen. Und die BRD ist da selbstverständlich keine Ausnahme.
Kriegseinsätze gehören mittlerweile zum Alltag. Die Bundeswehr ist inter-national mit über 9.000 SoldatInnen an acht Kriegseinsätzen beteiligt. Konkret heißt das, das deutsche Militär mordet heute wieder für die Profitinteressen der Banken und Konzerne. Andere Länder werden überfallen, die Bundeswehr tritt wie in Afghanistan und Ex-Jugoslawien als Besatzungsmacht auf und immer lauter werden die Rufe reaktionärer Politiker, endlich gesetzliche Grundlagen für den Einsatz der Bundeswehr im Inneren, also gegen die eigene Bevölkerung, zu schaffen.
Aggressiv nach Außen und Innen präsentiert sich Deutschland heute an der Seite seiner europäischen Bundesgenossen.

Gegen den Krieg sein heißt selbst aktiv zu werden
Es reicht nicht aus, dass wir die kapitalistische Kriegspolitik ablehnen und uns gegen die Kriegseinsätze in Afghanistan aussprechen. Es reicht nicht aus, dass wir gegen den Krieg sind, wir müssen aktiv werden und dafür kämpfen, dass die Kriegspolitik beendet wird. Mit Kundgebungen, Demonstrationen und vielerlei Aktivitäten müssen wir gesellschaftlichen Druck aufbauen, den Mächtigen in den Hintern treten und ihnen vor Augen führen, dass ihre Kriegspolitik isoliert ist und sie auch an der Heimatfront mit heftigem Widerstand zu rechnen haben.
„Aber das ist doch unrealistisch, in unserer auf Konkurrenz basierenden kapitalistischen Welt, zur Durchsetzung der eigenen Geschäftsinteressen auf das Mittel Krieg verzichten zu wollen“, werden uns die offenen Kriegsbefürworter aus den Propagandaabteilungen entgegnen und die Heuchler werden sagen: „Kriegseinsätze sind zwar eine schreckliche Angelegenheit, heute jedoch leider notwendig, um auch in anderen Ländern Frieden und demokratische Werte zu sichern und uns den ungehinderten Zugriff auf die knapper werdenden Ressourcen zu sichern.“
All denen sagen wir: Ihr habt Recht! Die kapitalistische Konkurrenz um Ressourcen und Märkte führt in ihrer Konsequenz zu Kriegen. Das war in der Vergangenheit so, ist heute Fakt und wird auch in Zukunft so sein.
Uns beweist das nur einmal mehr, dass der Kapitalismus eine unvernünftige Wirtschaftsweise ist, die einer Minderheit Reichtum und Macht beschert, während sie für die große Mehrheit soziale Unsicherheit bedeutet und immer wieder zu Armut, Elend, Hunger und zerstörerischem Krieg führt. Allen, die es mit ihrer Ablehnung von Kriegen ernst meinen, muss deshalb klar sein: Ein Leben ohne Krieg wird es nur jenseits von Konkurrenz und Kapitalismus geben!

Kämpft mit uns gegen die Kriegspropagandashow in der Nürnberger Altstadt
Zehntausende NürnbergerInnen gingen gegen den von der sozialdemokratisch/grünen Bundesregierung beschlossenen Angriffskrieg auf Jugoslawien, gegen den Irakkrieg und gegen die Kriegseinsätze der Bundeswehr in Afghanistan auf die Straße. Wir demonstrierten, führten Aktionen durch, besetzten Kreuzungen und legten den Verkehr lahm.
An diese Antikriegsaktivitäten wollen wir angesichts des geplanten Propagandaspektakels der Bundeswehr anknüpfen und klarstellen, dass unser Kampf gegen den Krieg einen langen Atem hat. Zeigen wir gemeinsam den Mächtigen aus Wirtschaft und Politik, was wir von ihrer Kriegspropagandashow und ihren Kriegen halten. Zeigen wir Maly, Beckstein und den Bundeswehrgenerälen, dass in Nürnberg die Parole „Nie wieder Krieg“ bis heute Gültigkeit besitzt und Kriegspropaganda unerwünscht ist.
Kommt zur Kundgebung - legt mit uns gemeinsam vor der Lorenzkirche das „öffentliche Versprechen gegen ihre Kriege“ ab und beteiligt euch im Anschluss an den Antikriegsprotesten!

Keine Kriegseinsätze der Bundeswehr!!!
Bundeswehr raus aus Afghanistan!!!
Für eine Welt ohne Ausbeutung, Unterdrückung und Krieg!!!

20.Juli 2008 organisierte autonomie

Montag, 21. Juli 2008

Freedom of movement is everybody´s right!

Fürth: antirassistische Fahrraddemo

+++ Ca. 100 Menschen nahmen an einer antirassistischen Fahrraddemo durch Fürth teil +++


Am heutigen Samstag fand in Fürth eine antirassistische Fahrraddemo zur „Ausländerbehörde“ und zum „Ausreisezentrum“ in Fürth statt.
Seit September 2002 existieren in der Fürther Hafenstraße ein Soggenanntes „Ausreisezentrum“ und ein „Asylbewerberheim“.
Bei diesen Einrichtungen handelt es sich um zwei Containerkomplexe in denen Flüchtlinge unter menschenfeindlichen Bedingungen von der bayerischen Regierung festgehalten werden.
Das Abschiebezentrum ist von dem Asylbewerberheim nochmals durch einen Zaun getrennt, Leute dort zu besuchen ist nur möglich wenn man eine Erlaubnis der bayerischen Regierung vorweisen kann.
Während die BewohnerInnen des Asylbewerberheimes noch hoffen können, dass ihr Asylantrag angenommen wird, und sie somit zu den 2% derer gehören, deren Asylantrag nicht abgelehnt wurde, ist diese Hoffnung für die Bewohner und Bewohnerinnen des Abschiebelagers schon erloschen.
Den BewohnerInnen des Ausreisezentrums unterstellen die Behörden ihre Herkunft zu verschleiern,um so einer Abschiebung zu entgehen.
Wöchentliche, stundenlange Verhöre, rassistische Bullenkontrollen und Zimmerdurchsuchungen gehören dort zum Alltag.
Bei den Durchsuchungen wird nach Briefen, Fotos oder anderen Dokumenten gesucht, die einen Hinweis auf das Herkunftsland der Personen geben könnten.
Andererseits sollen die InsassInnen psychisch so niedergemacht werden, damit ihnen klar wird, „dass es für sie in Deutschland keine Perspektive mehr gibt“.
Dies soll durch das Leben hinter Zäunen, Zugangskontrollen, Besuchsverbot und Bewegungsfreiheit erreicht werden.
So dürfen die BewohnerInnen den Landkreis Fürth nicht verlassen, ansonsten droht ein Bußgeld, was natürlich für die Menschen nicht bezahlbar ist.
Der Inhalt der Essenspakete ist oftmals schon abgelaufen und teilweise ungenießbar.
Ein monatliches Taschengeld von 40€ muss reichen, um sich ernähren zu können, da natürlich bei der Essenausgabe z.B. nicht auf Nahrungsmittelallergien o.ä. geachtet wird. Die 40€ sind bei den meisten Flüchtlingen gestrichen mit der Begründung „sie würden nicht kooperieren“.
Die Abschottung dieser „Ausreiseeinrichtungen“ soll die BewohnerInnen dieser Container von der Bevölkerung abgrenzen, um sie somit psychisch zu isolieren.
Die Folgen ähnlicher Projekte waren Suizide und Suizidversuche verzweifelter InsassInnen und Widerstand in- und außerhalb der gefängnisartigen Institutionen. Kein Grund für die bayerische Landesregierung, die Einrichtung solcher „Rückführungszentren“ unter dem Aspekt der Menschenrecht zu überdenken.
Anfang Mai fand wieder eine Razzia im Fürther „Ausreisezentrum“ statt. Beschlagnahmt wurden Kühlschränke und Fernseher, da die Flüchtlinge solche gegenstände nicht besitzen dürfen.
Um auf diese Situation aufmerksam zu machen organisierte die Antifaschistische Linke Fürth [ALF] am heutigen Samstag eine Fahrraddemo zur Fürther „Ausländerbehörde“ (Schwabacher Str. 170) und zum AsylbewerberInnen und Abschiebelager (Hafenstr. 21).
An der Demonstration nahmen sich ca 100 Menschen teil, die mit Parolen, Fahnen, Schildern und Flugblättern die Bevölkerung auf diesen Zustand aufmerksam zu machen.
Begleitet wurden die gut gelaunten RadlerInnen durch ein Großaufgebot der bayerischen Polizei inklusive der Schlägereinheit USK.
An den Zwischenkundgebungen vor der Ausländerbehörde und dem Soazialrathaus wurden Reden gehalten, die die Bevölkerung nochmals auf die Situation der Flüchtlinge aufmerksam machten.
An dem Endkundgebungsplatz vor den 2 Containern in der Hafenstrasse wurde Essen und Trinken verteilt sowie mit einigen Flüchtlingen gesprochen, die sich über die Solidarität sehr erfreuten.
Die Bullen stellten sich vor den Eingang des „Asylbewerberheimes“ und wollten Anfangs niemanden in das Lager lassen. Nach einer Diskussion der Veranstaltungsleitung mit der Einsatzleitung der Bullen wurde beschlossen, dass maximal 2 personen das Asylbewerberheim betreten durften um so die InsassInnen auf die Kundgebung vor dem Lager aufmerksam zu machen, weil es dort eben auch kostenloses Essen gab.
Vor den 2 Containern wurden dann nochmals Redebeiträge vorgetragen und Musik gespielt um auf die Kundgebung aufmerksam zu machen.
Nach ca einer Stunde radelten die DemoteilnehmerInnen wieder in Richtung Stadt, in der dann auch die Demonstration für beendet erklärt wurde.

Insgesamt eine erfolgreiche, gut gelaunte und recht laute Demonstration.

Am Abend werden dann noch ab 20 Uhr im Fürther Gewerkschaftshaus Filme gezeigt, und danach gibt es ab 22 Uhr eine Chillout Party im Nürnberger GSN Turm die von der SDAJ und der [ALF] organisiert wird.

Quelle: indymedia.de

Montag, 14. Juli 2008

G8 illegal - Widerstand global! Fight G8!

Hokkaido - das war der Gipfel

G8 Gipfel 2008 in HokkaidoVom 7. bis zum 9. Juli 2008 fand im am Toya-See liegenden Hokkaido in Japan das diesjährige Treffen der “Group Of Eight”, dem sog. G8 statt. Die Proteste gegen den G8-Gipfel in Japan waren aus Sicht der Veranstalter ein Erfolg (eng). An der Demonstration am 5. Juli hatten sich 5000 Personen aus Japan und etwa anderen 50 Ländern beteiligt. Die Die Einschränkungen des Versammlungsrechts gelten als beispiellos in der Geschichte der G8.

Zusammenfassung

Während der Gipfeltage fanden in Sapporo etwa 80 Veranstaltungen im Rahmen des Alternativgipfelprogramms mit den Schwerpunkten Ernährungskrise und Klimakatastrophe statt. Dazu gab es tägliche Demonstrationen von den Camps in Richtung des G8-Tagungshotels.

“Die Proteste waren klein. Aber angesichts der berechtigten Angst der einheimischen Aktivisten vor Polizei und der geringen Anzahl und Größe kritischer zivilgesellschaftlicher Organisationen in Japan waren sie ein Erfolg. Zumal so etwas für Japan völlig neuartig war”, sagte Yoko Akimoto, Geschäftsführerin von Attac Japan und eine der Hauptorganisatorinnen der Gegenaktivitäten. Vor allem die ausführliche Berichterstattung der japanischen Medien über die Proteste und die Forderungen der Demonstranten habe die Erwartungen von Attac Japan übertroffen.

Während der Gipfeltage fanden in Sapporo etwa 80 Veranstaltungen im Rahmen des Alternativgipfelprogramms mit den Schwerpunkten Ernährungskrise und Klimakatastrophe statt. Dazu gab es tägliche Demonstrationen von den Camps in Richtung des G8-Tagungshotels.

“Die G8 haben keine Lösungen. Im Gegenteil, sie verursachen und verschärfen die Probleme. Kompromissloser Protest ist die effektivste Strategie gegen solche Institutionen”, sagte Walden Bello von Focus on the Global South bei der Abschlusspressekonferenz des G8-Action Network in Sapporo. Das habe sich bei anderen von den G8 dominierten Institutionen wie etwa dem Internationalen Währungsfonds (IWF) bewährt.

Walden Bello kritisierte die Maßnahmen der japanischen Grenzpolizei und die Einschränkungen des Versammlungsrechts als beispiellos in der Geschichte der G8. “Der Gipfel war ein sehr bedrückendes Zeugnis über den Zustand der Demokratie in den G8-Staaten und in Japan”, sagte der Träger des Alternativen Nobelpreises. Zu den Auflagen gehörte, dass bei Demonstrationen nur vier Personen nebeneinander gehen dürfen. Die Ausgaben für die Abschirmung des Gipfels betrugen 280 Millionen US-Dollar - mehr als das Doppelte der 130 Millionen US-Dollar, die der G8-Gipfel im vergangenen Jahr in Heiligendamm kostete.

Quelle indymedia

Sonntag, 6. Juli 2008

„D.I.Y. Or DIE“ auf Radio Z

Start einer neuen Sendereihe über Hardcore / Punk und D.I.Y. - Kultur auf


95.8



Probesendung, Montag, 07.07.2008 zwischen 18- 19h

Ziel dieser Sendung ist es, aufzuzeigen, wie vielfältig und unterschiedlich die Hardcore / Punk Szene sein kann. Dies will „D.I.Y. Or DIE“ jedoch nicht nur durch die musikalische Auswahl beweisen. Aus diesem Grund gibt es neben den diversen Einspielungen aus der Bandbreite der Hardcore / Punk – Musik auch verschiedene Rubriken, die das Musikalische inhaltlich ergänzen.
So kann man sich während einer Sendung auf folgendes freuen:
• Plattenkritiken
• D.I.Y. -Tipps
• Konzertreviews,
• Interviews ( mit Bands, Veranstaltern, Fahrern, Bookern, Labels...)
• (Kritische) Berichte (Lifestyle, Politik, Gender, Gesellschaft...)
• Veranstaltungstipps
• „Klassiker des Monats“. (Ein bißchen Hardcore / Punk Geschichte muss ja auch mal sein.)

So das war jetzt ein kleiner Einblick, aber mehr soll nicht verraten werden. Freut Euch also, wie wir, auf die erste Probesendung am 07.07.2008 um 18h auf Radio Z. Im Interview: KYREST. Eine brandneue D.I.Y. -Pathos Crust Band aus Erlangen -Nürnberg.

Abschließend: „Hardcore is more than music“

And don´t forget:



Rijkaard Cup gegen Deutschland!

Damals wie heute: Arme kleine Deutsche leiden unter den Rijkaard Boys...

Image
Der Pokal
Anlässlich der Fußball Europameisterschaft der Männer wurde in der Rhein-Neckar Region (Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen) erstmals der Rijkaard Cup ausgetragen.
Insgesamt wurden ungefähr 2000 Deutschlandfahnen entfernt und fachgerecht entsorgt.
Die Spielregeln zum Rijkaard Cup waren einfach: teilnehmen konnte wer nationalistische Winkelemente und andere schwarz-rot-goldene Ekelhaftigkeiten entfernte und anschließend bei der Auszählung vorweisen konnte. Hinsichtlich Technik und Vorgehensweise waren den Teilnehmer_innen keine Einschränkungen auferlegt.
Insgesamt nahmen vier Teams aus der Rhein-Neckar Region teil. Der Rijkaard-Pokal wurde am Abend des 29. Juni an einem unbekannten Ort in der Region an die space invaders vom "Alienteam" übergeben. Gegen dessen Sammelleidenschaft - über 1000 Punkte - hatte niemand eine Chance. Unter den insgesamt 2000 eingesammelten Fahnen und Devotionalien waren einige besondere Schmankerl, wie Reichkriegsfahnen und übergroße Exemplare.
Fazit: Eine gelungene Premiere für den Rijkaard Cup!

No border, no nation - stop deportation!

Gegen die Festung Europa

Fahrraddemo am 19. Juli in Fürth

Seit sechs Jahren gibt es in der Fürther Hafenstraße das sogenannte "Ausreisezentrum", in dem Flüchtlinge zur "freiwilligen" Ausreise bewegt werden sollen. Die InsassInnen des Lagers leben dabei unter menschenunwürdigen Bedingungen. Stundenlange Verhöre, ständige Kontrollen, Isolation und der Entzug der Bewegungsfreiheit gehören zum Alltag der Flüchtlinge, dabei sind sie der Willkür des Sicherheitsdienstes schutzlos ausgeliefert. Im vergangenem Mai kam es wieder zu einer Razzia im Lager, bei der die Kühlschränke und Fernseher der Flüchtlinge beschlagnahmt wurden, da diese solche Geräte nicht besitzen dürfen.
Um auf die skandalöse Situation der MigrantInnen im Abschiebelager aufmerksam zu machen veranstaltet die ALF am 19.07. eine Fahrraddemo in Fürth.

Artikel zum "Ausreisezentrum" in der Fürther Antifa Zeitung (FAZ Sommer 2006) lesen

Fahrraddemo: 19.07., 13:00 Uhr Fürth, Bahnhof
danach antirassistisches Kino: 20:00,
Babylon in Fürth

Für ein globales Recht auf Migration, Lager und Abschiebeknäste schließen!

Widerstand muss praktisch werden - Feuer und Flamme den Abschiebebehörden!


Erstveröffentlichung: antifa-fueth.de.vu

Donnerstag, 3. Juli 2008

Die Langenzener Jugend wehrt sich gegen Nazis!





BeobachterIn -
in Langenzenn (Landkreis Fürth) findet mensch seit einigen Tagen eine ansehnliche Stadtverschönerung. So haben AktivistInnen Sprüche wie "Die Langenzenner Jugend wehrt sich" oder "Schlagt die Faschisten wo ihr sie trefft!" an zumeist öffentlichen Flächen platziert.
Die Vorgeschichte:
In Langenzenn bekommt mensch es seit einiger Zeit verstärkt mit der Propaganda rechtsextremer Gruppierungen, wie der NPD, bzw. der JN, zu tun. So wird beispielsweise an der örtlichen Hauptschule, durch faschistische Propaganda in Form von zahlreichen Aufklebern, versucht die durch die kapitalistische Gesellschaftsform im allgemeinen und durch das gegenwärtige Bildungssystem im besonderen benachteiligte Klasse von frustrierten und perspektivlosen Jugendlichen zu manipulieren und für deren widerliche und menschenverachtende Ansichten zu vereinnahmen.
Da die bürgerlichen Parteien anscheinend kein Interesse daran haben an dieser bedrohlichen Situation etwas zu ändern, sondern stattdessen lediglich das fremdverwaltete Jugendzentrum "Alte Post" als "großen Erfolg" verkaufen und es nahezu keinen (organisierten) antifaschistischen Widerstand gibt, finden die Nazis einen reichen Nährboden an für ihre Propaganda empfänglichen (vor allem jugendlichen) Menschen vor. Dies schlägt sich auch den Wahlergebnissen wieder. So erlangte die NPD bei der Bundestagswahl 2005 158 Stimmen (2,39%) und der bekennde Rassist Matthias Fischer als Direktkandidat gar 201 Stimmen(3,05%). Damit lag er fast gleichauf mit den KandidatInnen von FDP, Linken und den Grünen.
Mitte Mai dieses Jahres kam es dann im Stadtgebiet von Langenzenn zu faschistischen Schmierereien. So wurden Hakenkreuze und Runen an Hauswände gesprüht oder der Schriftzzug "Autonome Nationalisten", absurderweise direkt unter ein Hakenkreuz, was auf eine große Unkenntnis in der "eigenen" Ideologie schließen lässt.
Auch deshalb ist natürlich davon auszugehen, dass diese "Aktion" lediglich von sogenannten "Trittbrettfahrern" verübt wurde und keine überzeugten FaschistInnen dahinter stecken; sondern Jugendliche, die angesichts der Perspektivlosigkeit in diesem auf Ausbeutung ausgelegten System und auch wegen einer verzweifelten Suche nach Identität in unserer modernen "Ellenbogengesellschaft" für faschistische Propaganda und seine scheinbaren Lösungsansätze leicht anfällig sind. Auf diese Schmiererein gab es in der Öffentlichkeit kaum Reaktionen. Es schien fast so, als ob Hakenkreuze an jedem Eck "zur Tagesordnung" gehören würden. Ob Polizei, Deutsche Bahn, die die Hauptgeschädigte war, oder Stadt, keiner hatte anscheinend ein großes Interesse daran die TäterInnen zu ermitteln, bzw. die "verfassungsfeindlichen Symbole" zu entfernen. Ein Hakenkreuz von ca. 20 (!) wurde von der Stadt Langenzenn sogar von einem Stromkasten entfernt, dafür aber auch ausgesprochen schlampig. Applaus! Bemerkenswert ist unter anderm auch, dass die DB erst, nachdem die Hakenkreuze von AktivistInnen mit antifaschistischen Symbolen und Parolen übermalt wurden, die Wände am Bahnhof Hardhof neu streichen ließ. Und auch die Bullen hatten anscheinend, wie leider nur allzu oft, mehr Interesse daran engagierte Jugendliche, die Zivilcourage zeigten, zu schikanieren bzw. gar zu verhaften, als die wahren TäterInnen zu ermitteln.
Daran erkennt mensch mal wieder, warum bei uns in der BRD so gerne vom "Rechts"- staat (und nicht vom "Links"- staat) gesprochen wird!

Nicht mit uns - antifaschistischen Widerstand organisieren!

Den Aufbau faschistischer Strukturen stoppen - mit allen Mitteln, auf allen Ebenen!

Kurzum: Antifa in die Offensive!


Weitere Bilder, Diskussion und Ergänzungen auf http://de.indymedia.org/2008/07/221278.shtml?c=on#comments2



Wir freuen uns, dass der Bericht auch bei red-skins und lufee veröffentlicht wurde.

Mittwoch, 2. Juli 2008

Solidarity rocks / umsonst&draußen


5.7. um 21 Uhr/Desibrücke

Wer mit der High Society die Kultur zum leiden bringen will sollte (punkt)lich kommen...

Echt? Nicht nur harmlos? Ach, nee.

Die meisten deutschen Fans feierten ein fröhliches EM-Fest. Doch der neue Patriotismus hat auch seine dunklen Seiten. Fußball kann nationalistische Übersteigerung fördern!

Die EM ist vorbei. Tränen, Blut und Schweiß sind geflossen, und viele, viele Fahnen wurden geschwenkt. In ihren guten Momenten (und das war die Mehrzahl) nahm die Fußballeuphorie karnevalesken, fröhlichen Charakter an. So wie Fußball eigentlich ein Spiel ist, so feierten die Fans oft einfach nur mit Spaß an der Sache und ohne Verbitterung, wenn die „eigenen“ Jungs mal nicht so geglänzt hatten.
Doch ist die neue Schwarz-rot-geil-Euphorie immer nur so harmlos, wie unisono in den Medien und von Politikern behauptet wird? Ist der neue deutsche Patriotismus wirklich allerorts nur ein „postpatriotischer Partyotismus“? Die Journalistin und Schriftstellerin Katrin Passig kreierte diesen Begriff nach der WM 2006: „Er ist unscharf definiert, tut niemandem weh und ist weit unter Trinkstärke verdünnt.“
Für die Mehrzahl der Fans mag das zutreffen. Dennoch kann es nicht über eine besorgniserregende Entwicklung hinwegtäuschen: Zwei Jahre nach der WM kann man einer Statistik des Bundesinnenministeriums entnehmen, dass die Gesamtzahl rechtsextrem motivierter Delikte im vorvergangenen Jubeljahr um 14 Prozent auf 18.142 Fälle gestiegen ist - ein neuer Höchststand. Die beiden WM-Monate wiesen Spitzenwerte auf.
Seit 2001 untersucht der Bielefelder Soziologe Wilhelm Heitmeyer, einer der führenden Gewaltforscher Deutschlands, in einer Langzeitstudie „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“. Der während der Fußball-Weltmeisterschaft entstandene „Party-Patriotismus“ ziehe „keine positiven Effekte nach sich“, meint er. Als Beleg führte er eine Umfrage an, die unmittelbar vor und nach der Fußball-WM durchgeführt wurde. Danach stieg der Anteil derjenigen, die „stolz auf die deutsche Geschichte sind“, sowie derjenigen, die „stolz darauf sind, Deutscher zu sein“. Der Anteil derjenigen, die „stolz auf die Demokratie in Deutschland sind“ sank.
Gegen Gerald Asamoah, den ersten gebürtigen Afrikaner in einer DFB-Auswahl, der 2006 Teil des deutschen WM-Aufgebots war, zettelte die NPD damals eine Hetzkampagne an. Unter anderem veröffentlichte sie einen WM-Planer mit dem Titel "Weiß - nicht nur eine Trikotfarbe - Für eine echte NATIONAL-Mannschaft".
Für die Wochen der EM liegen noch keine Zahlen rechtsextremer Gewalttaten vor. Doch die Berichte über die Krawalle in Dresden, Leipzig und Chemnitz nach dem Schlusspfiff des für Deutschland siegreichen Spiels gegen die Türkei gingen durch die Presse – wenn auch nur kurz, um die allgemeine Euphorie nicht zu stören. Indymedia bemerkt dazu: „Beachtenswert war außerdem, dass sich die feiernde und breite Masse von den Ereignissen wenig beeindruckt zeigte und weiterhin Deutschlandfahnen schwenkte, während Nazis nebenan den türkischen Imbiss ausräumten.“
Manchmal, wie beim Spiel Deutschland-Kroatien, hörte man Sprüche, die an die Rede vom „slawische Untermenschen“ denken ließen. Als der flinke Mittelfeldspieler Luca Modric am Ball war, wurde neben mir gebrüllt: „Wie sieht der denn aus? Scheißhässliche Kroaten“ – und das mitten im schicken Berlin-Mitte, ein paar Meter vom Bundestag entfernt.
Immer wieder ist es in Deutschland in den letzten Jahren zu unakzeptablem, oft gewalttätigem Verhalten gegenüber Ausländern oder Personen mit migrantischem Hintergrund in Fußballstadien gekommen. Die Sportjournalistin Elke Wittich berichtet in der aktuellen Ausgabe des "Amnesty Journal", dem Monatsmagazin von amnesty international, wie türkische and andere Fußballvereine mit migrantischem Hintergrund in Deutschland Woche für Woche übelsten Beleidigungen ausgesetzt sind. In Neuruppin endete eine Gedenkminute an zwei Spieler des Berliner Fußballvereins Türkiyem, die gerade bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen waren, damit, dass im Publikum Jubel einsetzte: „Tschüss, Ali, zwei weniger, jawohl!“
Vor wenigen Wochen erschien eine neue Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung über die Entstehung rechtsextremer und demokratischer Einstellungen in Deutschland. Ihr zufolge stimmt rund jeder fünfte Bürger (21,7 Prozent) ausländerfeindlichen Äußerungen wie „Die Ausländer kommen nur hierher, um unseren Sozialstaat auszunutzen“ oder „Wenn Arbeitsplätze knapp werden, sollte man die Ausländer wieder in ihre Heimat zurückschicken“ (19,9 Prozent) zu. Den Satz „Eigentlich sind die Deutschen anderen Völkern von Natur aus überlegen“ halten 12,1 Prozent der Deutschen für richtig.
Das Internetportal „Mut gegen rechte Gewalt“ konstatiert in Bezug auf die Studie ein „erhebliches Demokratiedefizit und eine tief verwurzelte Fremdenfeindlichkeit“ und fährt fort: Diese Erkenntnis ist zwar nicht neu. Aber das Ausmaß (...) scheint intensiver als bislang von der Mehrheitsgesellschaft wahrgenommen.“ Ausländerfeindliche Ressentiments werden mit besorgniserregender Selbstverständlichkeit geäußert.
Beim Fußball besteht die Gefahr nationalistischer Übersteigerung in besonderem Maße. Einmal ist schon nach einem Fußballspiel Krieg geführt worden: Er brach am 14. Juli 1969 zwischen Honduras und El Salvador aus, nachdem es bei den WM-Qualifikationsspielen beider Länder zu Todesopfern gekommen war. Der Krieg kostete 3000 Menschen das Leben, 6000 wurden verletzt.
Vielleicht kann ja der geneigte Fußballfan etwas vom hervorragenden Spiel der spanischen Mannschaft lernen: Bei den Spaniern standen nicht „Kraft, Tempo und Wucht im Mittelpunkt, sondern Lust am Spiel und die Kunst am Ball“, wie der Sportreporter Christoph Biermann resümierte. Schön wär’s, wenn’s mal wieder nur darum ginge, und nicht um die Instrumentalisierung des Fußballs als Politik mit anderen Mitteln.


Quelle: Die ZEIT
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