NEIN! Wir lassen uns nicht verdrängen!

Donnerstag, 24. April 2008

1. Mai 2008 - Wer wenn nicht wir ?!


Hopp, hopp, hopp, Schweine im Galopp!



Heraus zum revolutionären 1. Mai in Nürnberg

revolutionäre 1. Mai Demo | 10.30h | Bauerngasse Ecke Gostenhofer Hauptstr.

Für den Kommunismus!In Nürnberg steht der 1. Mai in diesem Jahr unter dem Motto “Nazis stoppen! Ausbeutung und Unterdrückung beenden! Kapitalismus abschaffen! Es gibt keine Alternative zur sozialen Revolution!“. Wie immer wird die Demonstration und das im Anschluss stattfindende Internationalistische Straßenfest von der organisierten autonomie vorbereitet und von einem breiten Bündnis aus über 25 Gruppen getragen.
Wie dem Motto bereits zu entnehmen ist gilt es auch in diesem Jahr über die Demo hinaus antifaschistisch aktiv zu werden, denn die nationalsozialistische NPD hat für den 1. Mai in Nürnberg einen bundesweiten Aufmarsch angemeldet. Der wie immer von städtischen und staatlichen Stellen genehmigte Marsch der Nazis soll in diesem Jahr durch die Nordstadt führen.
Die revolutionäre 1. Mai Demo - als Treffpunkt für alle AntifaschistInnen - startet deshalb bereits um 10.30 Uhr in Gostenhof und wird geschlossen in die Nordstadt ziehen, wo sie unmittelbar an der geplanten Route des Naziaufmarsches endet.
Lassen wir den Nazis ihre faschistische Propaganda am Kampftag der ArbeiterInnen nicht ungehindert verbreiten. Gegen Nazis aktiv werden heißt ihnen entschlossen vor Ort entgegen zutreten. Zeigen wir den Nazis, dass die Strasse am 1. Mai uns gehört! Der 1. Mai ist klassenkämpferisch, anti-sexistisch, internationalistisch, antifaschistisch und revolutionär!

Wir fordern alle AntifaschistInnen auf: Kommt mit uns in die Nordstadt! Zeigen wir den Faschisten im Anschluss an die Demonstration, dass sie in dieser Stadt unerwünscht sind. Gemeinsam stoppen wir die Nazis!

Sonntag, 6. April 2008

Glubb - Eintracht Frankfurt aus Sicht eines Glubberers

Hier mein persönlicher Bericht zu dem GLUBBspiel:


Wie kam es zu den so genannten "Ausschreitungen"?
Im folgenden versuche ich die hinter- und vordergründigen Ursachen herauszuarbeiten.
Die Auswärtsfahrt begann im Nürnberger Hauptbahnhof mit der allgegenwärtigen Präsens von einigen PolizistInnen, die die Fußballfans beobachteten und mit Pistole im Halfter für alle Fälle gewappnet waren. Das muss mensch sich mal überlegen, da will mann/frau zu einem Fußballspiel gehen und wird gleich am Bahnhof überwacht. Nun gut, dabei habe ich mir eigentlich nichts gedacht, hätte ja auch sein können das die PolizistInnen rein "zufällig" da waren. Nachdem mensch sich dann unter Aufsicht der Polizei sein/ihr Essen und Trinken für die Fahrt gekauft hatte, ging mensch dann zum Gleis und wartete unter Aufsicht von gepanzerten und stark bewaffneten PolizistInnen(Pistole, Gummiknüppel, Pfefferspray, Polizeihunde, etc.) auf den Zug.
In diesem konnte mensch dann beruhigt nach Frankfurt fahren, weil in den Zwischenabteil standen ja zu unserem "Schutz" bewaffnete PolizistInnen. Die Stimmung im Zug war in den meisten Abteilen noch eher ruhig und in anderen schon feucht-fröhlich. Auffällig war auch, dass in jedem größeren Bahnhof zwischen Nürnberg und Frankfurt die Polizei auf dem Bahnsteig präsent war.
Als der Zug dann in Frankfurt ankam, flogen einige Böller aus dem Zug, was die Polizei zu sinnlosen Festnahmen veranlasste. Vor mir stieg ein ganz "normaler" Glubberer aus dem Zug aus, der nicht zu den von den Medien als "Chaoten" bezeichneten, schwarz gekleideten mit Sonnenbrille gehörte, die wohl für die Böller-Aktion verantwortlich waren. Ein Polizist schlug ihm grundlos von hinten auf den Rücken, woraufhin er sich umdrehte und dem Polizisten mit den Worten "Fassens mich ned an" klar machte, dass dies zu weit geht. Daraufhin stürzten sich gleich drei Polizisten auf ihn und nahmen ihn in Gewahrsam. Auf dem Bahnsteig kam es noch zu kleineren Rangeleien, Festnahmen, und mensch wurde von mehreren Polizeikameras gefilmt. Auf dem Bahnsteig angekommen wurde mensch "freundlich" auf die andere Seite des Bahnsteiges geboten, wo schon der Sonderzug zum Stadion wartete. Eigentlich wollte ich mir in Frankfurt noch etwas zu Essen kaufen, was mir aber von der Polizei verboten wurde, obwohl es erst 12 Uhr Mittags war und das Spiel um halb vier erst beginnen sollte. Also musste ich mir später teuer im so genannten Stadion etwas kaufen, was ich aus ideellen und moralischen Gründen eigentlich nicht unterstützen will. Dies ist aber nicht nur ein Phänomen im Fußball. Nahezu alles womit Konzerne keinen Gewinn machen können wird zur Nebensache degradiert oder kommerzialisiert. Die Menschen sollen in diesem System der Überflussgesellschaft zu konsumorientierten, ständig kontrollierten Wesen gemacht werden und werden, wenn mensch sich nicht eingliedern will oder kann gleich, kriminalisiert oder benachteiligt. Es werden sogar gesellschaftliche Felder wie Fußball, die eigentlich nicht kommerziell sind kriminalisiert, überwacht, und kontrolliert. Dabei spielen natürlich auch die Medien eine Rolle, die immer auf der "Suche" nach neuen "Sensationsmeldungen" über so genannte Chaoten sind. Aber dazu und zur Repression später mehr. Als mensch dann in den Sonderzug gedrängt wurde, kam es noch zu weiteren bemerkenswerten Vorfällen. Aus dem Abteil, wo ich saß flogen Böller und es wurden Parolen wie "ACAB - All cops are bastards" oder "grün weiß asozial" skandiert. Dies gefiel den Polizisten außen anscheinend nicht und einer schlug von außen gegen die Zugscheibe, woraufhin diese zu Bruch ging. Außerdem wollten noch bewaffnete PolizistInnen in dem Abteil, das voll mit Fans war, zum Stadion fahren, obwohl dieses eh schon überfüllt war. Diesen "Angriff" der Polizei konnte mensch aber mit vereinten Kräften abwehren und die Polizisten mussten sich damit begnügen von außen die Insassen des Abteils zu filmen.
Als sich dann der Zug in Bewegung setzte flogen wieder Böller aus dem Zug, also hatten die PolizistInnen wohl wahrscheinlich tatsächlich „leider“ die Falschen festgenommen. Da fragt mensch sich natürlich schon wozu es dann ein massives Polizeiaufgebot mit Kameraüberwachung usw. gibt, wenn es anscheinend eh nichts hilft? Als der Zug dann am S-Bahnhof am Stadion ankam und mensch beim Aussteigen, zum Wohle der Sicherheit gefilmt wurde, wurden die Glubbfans von PolizistInnen eingekesselt und mussten warten bis es den PolizistInnen recht war sich in Bewegung zu setzen. Auf dem Bahnsteig kam es wieder zu kleineren Böller-Aktionen, was den PolizistInnen dieses mal aber nichts ausmachte. Als es dann den hohen Herren der Polizei genehm war setzte sich der Tross in Bewegung und mensch wurde durch einen Wald an Polizeiautos, kläffenden Polizeihunden, Polizeipferden und grimmig drein blickenden PolizistInnen vorbei, stets von stark bewaffneten PolizistInnen eingekesselt, zum Stadion geführt. Da fragt mensch sich natürlich, ob diese PolizistInnen von ihrer "Dienstwaffe" auch Gebrauch machen würden. Es ist eigentlich paradox. Es treffen sich Menschen um sich abseits vom alltäglichen Stress ein Fußballspiel anzuschauen und ihre Mannschaft zu unterstützen und werden deswegen gleich mit Schusswaffen "bedroht". Als mensch dann schön im Gänsemarsch zum Stadion gegangen war, wurde mensch bei der Kartenkontrolle eingehend nach gefährlichen Gegenständen abgetastet, wobei sich herausstellte, dass ich meine Plastikflasche nicht mit in das so genannte Stadion nehmen kann. Ob dies auf Grund von "Sicherheitsbestimmungen" war oder weil die Stadionbetreiber einfach drinnen ihre teuren Getranke verkaufen wollten weiß ich nicht. Nachdem mensch dann zum Block geführt wurde, konnte er/sie sich nach Herzenslust etwas zu Essen und Trinken kaufen. Dabei konnte mensch nur bargeldlos bezahlen, wahrscheinlich um den Umsatz zu erhöhen, denn es ist ja in Studien belegt worden, dass wenn mensch mit "richtigem" Geld bezahlt weniger konsumiert, bzw. beim bargeldlosem Bezahlen seine/ihre Hemmungen davor sein Geld zu "verprassen" eher aufgibt. Weil mir dieses "Treiben" vor den Konsumständen missfiel ging ich schon mal ca. 2 Stunden vor Anpfiff in den Block, wobei ich von der Security wieder eingehend durchsucht wurde. In der Fußball- bzw. KOMMERZbankarena war mensch von riesigen Werbeflächen umgeben und mann/frau fragte sich schon, ob mensch zumFußballschauen oder zum Konsumieren in der Arena war. Einziger Lichtblick waren die Transparente der Frankfurter, die aber im Vergleich zu den Werbeflächen sehr wenig waren. (Meiner Einschätzung nach war das Verhältnis in der Kurve ca. 50:50) Also harrte mensch dann noch zwei Stunden bis zum Spiel bei nasskaltem Wetter unter dem "Dach" der Arena aus, ständig lautstark beschallt von Werbung.
Beim Spiel war die Stimmung im Block auch nach dem frühen Gegentreffer sehr gut und die Mannschaft wurde lautstark unterstützt. Es flogen auch zwei Böller neben das Feld, was für die Mannschaft anscheinend ein
Wachsschuss war und sie erzielten das 1:1 . Kurz nach dem Tor flogen dann nochmal zwei Böller neben das Spielfeld und eine Leuchtrakete auf das Spielfeld. Dies veranlasste den Schiedsrichter dazu das Spiel zu unterbrechen. Unbeeindruckt davon und davon, dass die Polizei in den Block einmarschierte, blieb die Stimmung im Nürnberger Block sehr gut. Unter den Glubberern herrschte Solidarität und es gelang den PolizistInnen nur sich auf den Treppen im Block aufzuhalten und die "Ermittlungsarbeit" wurde durch diverse Hüpf-, Klatsch -,und Pogoeinlagen erschwert. Der Stadionsprecher wies dann darauf hin das das Abbrennen von Feuerwekskörpern im Stadion verboten ist, weil sie angeblich "Zuschauer[Innen], Spieler und Schiedsrichter" verletzen könnten.
Des weiteren nutzte Michael Adolf Roth die Gunst der Stunde, um sich medienwirksam zu inszenieren. Der unter den Glubberern unbeliebte Michael Adolf forderte, in sicherer Entfernung, unter Pfiffen und Buhrufen die Anhänger auf sich zu beruhigen und drohte ihnen auch noch ähnlich wie er einst Hans Meyer drohte: "Sollte es noch einen Vorfall geben, werde ich veranlassen, dass der Block geräumt wird". (Quelle: kicker.de) Will der Liebe Mann jetzt schon mit den eigenen Fans so umgehen wie mit den Trainer? Wollte Michael Adolf damit sagen, dass mensch seinen Glubb nicht mehr unterstützen soll? Oder dass er der Machthaber ist, der entscheidet wann der Block geräumt wird? Oder war es wiedermal nur eine Selbstinszenierung des Michael Adolf? Fragen auf die ich keine Antwort weiß. Der Support ging jedenfalls lautstark trotz Spielunterbrechung weiter, ohne dass mensch sich von den Durchsagen, die wahrscheinlich nur dazu da waren die Fans "ruhig zu halten" und der Polizeipräsenz im Block weiter beeindrucken ließ, obwohl auch der Vorsänger seinen Platz auf dem Zaun verlassen dürfte/wollte. Als sich dann der Schiedsrichter dazu herunter ließ das Spiel trotz der "Krawalle" fortzuführen, aber androhte bei noch einem Feuerwerkskörper das Spiel abzubrechen, wurde die Stimmung im Glubbblock trotz fehlendem Vorsänger aufrecht erhalten, wobei der Glubb bei jedem Ballkontakt von fast allen FrankfurterInnen lautstark ausgepfiffen wurde. Erst in der 2. Halbzeit, als der Glubb die Tore machte war von der Frankfurter Kurve fast nichts mehr zu vernehmen.
Nach dem Spiel wurde mensch dann als Bestrafung für die Vorfälle im Block gefangen gehalten, mit der fadenscheinigen Begründung, dass der Zug wegen der Spielunterbrechung nicht mehr fahren konnte. Also harrte mensch dann im Block aus, bis der Außenbereich des Stadions freigegeben wurde. Dort wurden dann die Glubberer in Zug- und Nichtzugfahrer aufgeteilt. Die Zugfahrer wurden von der Polizei umzingelt dann wieder mit längeren Pausen zum Bahnhof geführt. Eine längere Pause wurde jetzt nicht mehr mit dem fehlenden Zug begründet, sonder weil angeblich noch Leute "auf der Polizeiwache" waren. Nach der Wanderung durch die Frankfurter Natur stieg mensch dann in den Zug zum Hauptbahnhof, von wo es dann ohne weiter Vorfälle nach Nürnberg ging. Die Stimmung war im Zug war nach dem Sieg natürlich sehr gut, obwohl ich doch von der Überwachung, im Zug fehlte die Polizei natürlich nicht, beeindruckt war.
Wenn mensch sich mal überlegt, dass in einer ganzen Bundeligasaison weniger Straftaten begangen werden als beim Oktoberfest, dann fragt mensch sich schon wozu diese Repression gegen ganz normale Fußballfans dient. Ich glaube nicht, dass durch Kameraüberwachung und allgegenwärtige Polizeipräsenz Straftaten verhindert werden. Nein ganz im Gegenteil, ich denke, sie führt erst dazu. Wenn mensch Unrecht mitbekommt, wie zum Beispiel, dass Unverdächtige gefilmt, überwacht oder gar festgenommen werden kann es nicht einfach
hingenommen werden. "Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht" hieß es einmal. Wenn mensch auf ein Fußballspiel fährt gibt er/sie seine/ihre Privatsphäre praktisch völlig auf. Mensch wird von bewaffneten PolizistInnen in Kampfuniformen auf Schritt und Tritt überwacht. Natürlich gibt es auch Personen, die gerade deshalb dem Cliche des bösen Fußballfans entsprechen wollen, das von den Medien verbreitet wird, eben weil sie den Medien glauben. Aber diese sind eine sehr kleine Gruppe. Um zu sehen ob Medien-Chliches wahr sind oder nicht reicht schon ein Blick auf die Berichterstattung während des G8-Gipfels. Es schien fast so, als gäbe es eine gleich geschaltete Presse, die Polizeiberichte und Regierungsberichte unkritisch und unverändert weiter geben. So werden zehntausende DemonstrantInnen in der Presse zu "gewalttätigen Anarchisten" gemacht, nur weil sie ihren legitimen Protest gegen die Politik der so genannte Industriestaaten äußern, oder DemonstrantInnen die sich als Clowns verkleiden und mit Wasser spritzen zu "militanten Demonstranten,die chemische Flüssigkeiten gegen Polizisten versprühen" gemacht.
Aber auch beim Glubbspiel kann mensch schon einen Tag später sehen, wie die Medien Ereignisse übertreiben, nur um in das übliche Cliche zu passen. So schreibt z.B. kicker.de
"Auf dem Platz liegende, brennende Feuerwerkskörper ließen dem Unparteiischen keine andere Wahl." Dies ist schlichtweg falsch. Es flog genau ein brennender Feuerwekskörper Richtung Spielfeld. Oder "Club-Präsident Michael A. Roth versuchte die aufgebrachte Masse per Stadionmikrofon zu beruhigen". Der Kicker macht also normale, feiernde Glubberer pauschal zu einer "aufgebrachten Masse".
Mein Bericht ist natürlich nur ein subjektiver Eindruck von einer Auswärtsfahrt beim Fußball, aber es werden auch in anderen Bereichen Freiheitsrechte aufgegeben nur um dem Staat mehr Macht zu geben. Ich finde hierbei läuft einiges falsch und mensch sollte nicht kommentarlos alles hinnehmen und zur "schweigenden Mehrheit" gehören. Es scheint fast so als, als würde sich niemand daran stören bald in einem totalitären Überwachungsstaat zu Leben, wo es keine Bürger- und Freiheitsrechte mehr gibt. Leute öffnet die Augen! Es kann nicht sein, dass in diesem Land bald jedeR zum Wohle der Sicherheit überwacht wird.


"Wer Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen wird am Ende beides verlieren"
(B. Franklin)




hier ein Bericht von http://de.eurosport.yahoo.com/07042008/73/bundesliga-brueckners-breitseite-gespielte-empoerung.html

Bundesliga - Brückners Breitseite: Gespielte Empörung

Eurosport - Mo 07.Apr. 08:25:00 2008

Aufgeregte Empörung saust durchs Fußballland. Nicht weil die Bayern-Konkurrenz zu dumm ist , nicht weil der deutsche Meister VFB Stuttgart doch noch ganz oben rankommen kann, nicht weil Cottbus schon wieder gewonnen hat und schon gar nicht, weil Wolfsburg bislang das Team der Rückrunde ist.

FOOTBALL 2008 Brückner Picasso - 0

Nein - die veröffentlichte Meinung empört sich aufgeregt über China-Böller und bengalische Feuer. Haben sie das gesehen? Die TV-Stationen hatten ihre Bilder, ihre Stories. Kameraleute rannten hinter Nürnbergs Präsidenten Michael Adolf Roth her, als sei es sein letzter Auftritt bevor ihn der Herzinfarkt überwältigt. Auf jeden Fall wären wir live dabei gewesen.

In Farbe konnten wir verfolgen, wie der erzürnte Präsident seine Untertanen maßregelte: "Lassen sie das", schrie er ins Stadion-Mikrofon. Behelmte Polizisten liefen im Gleichschritt in der Frankfurter Arena in den Nürnberger Fanblock, Frankfurts Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen posaunte in die TV-Mikrofone: "Wir müssen aufpassen, sonst bekommen wir italienische Verhältnisse!"

Aufgeschreckte Reporter wiederholten immer wieder, dass sie so etwas nicht sehen wollten, aber die Kameras zeigten aus verschiedenen Perspektiven alles live und in voller Länge. Am Sonntag wurde dann erregt analysiert. Dämliche Fragen blieben wie immer nicht aus: Wie konnte das passieren? Ist das Gewalt-Chaos noch zu stoppen? Wird die Bundesliga italienisch? Wie können die Einlassregeln verschärft werden?

Widerliche Berichterstattung

Meine Güte, liebe Leute, bleibt mal locker. Zu Silvester werden Chinaböller und bengalische Feuer in ganz Europa entzündet. Das Stadion ist in unserer Gesellschaft noch einer der wenigen Orte, in denen Ausraster einigermaßen anonym ausgelebt werden. Dies gilt es zu kanalisieren, im Vorfeld!

Aber die Bericht erstattende Eskalation der Medien ist widerlich. Diese gespielte und aufgesetzte Empörung, die dann in solche Forderungen wie, die Chaoten müssen gestoppt werden, gipfelt, ist an Verlogenheit nicht zu überbieten. Des Deutschen liebstes Kind ist das Regelwerk. Im Leben und im vermeintlichen Spiel. Es geht um Geld, um viel Geld, es geht um Quoten und um Tore. Das Gewöhnliche wird gerne dramatisiert, passiert dann aber mal etwas Außergewöhnliches, sind die Schoßhunde des Fußballs völlig überfordert.

Aufreger van Bommel

Jede Berichterstattung klammert sich an die vorgegebenen Regeln, statt zu schauen, was wirklich passiert. Regelverstoß ist Chaos, Regelverstoßer sind Chaoten. Aber aufgemerkt: Die Schoßhunde der Liga sind die wirklichen Eskalierer! Fast ohne Würdigung blieb daher der erste Nürnberger Sieg mit Trainer von Heesen, oder auch der Last-Minute-Sieg der Bielefelder Arminia, oder der erneute Dreier von Energie Cottbus, oder der erstrauchelte Sprung auf Platz zwei der Tabelle von Schalke 04, oder der Talfahrt-Stopp von Werder Bremen, oder der Unterzahlsieg des zukünftigen deutschen Meisters Bayern München.

Der Platzverweis von Mark van Bommel ist einer der sportlichen Aufreger dieses 27. Spieltages. Zweikampfhärte, Einsatzwillen wird immer gefordert, wenn es jemand zeigt, wird er bestraft. Das passt nicht zusammen. Da müsste die Empörung mal aufbrausen!

Rudi Brückner / Eurosport

Dienstag, 1. April 2008

Es reicht schon lange - Gegen einen weiteren Naziaufmarsch am 1. Mai!

Auf zum Rathaus - den politisch Verantwortlichen gemeinsam zeigen, dass wir die Duldung der Faschisten und ihrer Aufmärsche nicht akzeptieren

Naziaufmarsch am 1. Mai in Nürnberg geplant
Der Parteivorstand und Bundesorganisationsleiter der NPD Jens Pühse hat für den 1. Mai einen Naziaufmarsch beim städtischen Ordnungsamt angemeldet. Nach Aussagen Pühses und diverser anderer bundesweit agierender Faschisten soll es sich bei der geplanten Provokation um eine zentrale Demonstration der faschistischen NPD handeln, zu der bundesweit anreisende Nazis erwartet werden.

Wieder wollen die Stadt Nürnberg und die staatlichen Organe den Aufmarsch der Nazis zulassen

Bereits unmittelbar nach der Anmeldung des Naziaufmarsches begann sich abzuzeichnen, dass die Verantwortlichen der Stadt Nürnberg erneut der nationalsozialistischen NPD das Recht einräumen wollen, ihre faschistische Propaganda in den Straßen unserer Stadt zu verbreiten. Der Aufmarsch soll wie üblich genehmigt werden. Nach dem die von den Nazis gewünschte Route in der Südstadt durch AntifaschistInnen bereits belegt ist, bemüht sich die Stadt, eine Ausweichroute in der Nordstadt zur Verfügung zu stellen.
Hinter verschlossenen Türen diskutieren VertreterInnen der großen Rathausparteien, der städtischen Verwaltung und der Polizei Konzepte, wie es am 1. Mai erneut gelingen kann, den mit dem Anstrich der Legalität versehenen Aufmarsch der Nazis reibungslos und ohne größere Gesichtsverluste für die “Stadt der Menschenrechte” über die Bühne zu bringen.
Zum dritten Mal sollen also Nazis am 1. Mai, gegen den offensichtlichen Willen der Mehrheit der NürnbergerInnen, mit städtischer und staatlicher Duldung versehen, durch die Straßen unserer Stadt marschieren dürfen. Wieder einmal soll die Polizei auf Weisung der politisch Verantwortlichen aktiv werden: mit Absperrgittern, martialischen USK-Sondereinheiten, Pfefferspray und Gummiknüppeln den Aufmarsch der Nazis gegen den Protest von Tausenden NürnbergerInnen durchsetzen.
Da bleibt nur noch die Frage, ob die für diese Politik verantwortlichen Parteien auch in diesem Jahr am 1. Mai eine Kundgebung weit ab von oder erst nach dem Naziaufmarsch organisieren und ihre “antifaschistischen” Reden schwingen.
Das alles ist ein Skandal! Es reicht schon lange und darf so nicht weitergehen!

„Nie wieder Faschismus“ und die Realität in der BRD
„Nie wieder Faschismus“ hieß nach der Niederlage des faschistischen 3. Reichs die Parole all jener, die den nationalsozialistischen Konzentrationslagern entkommen waren. „Nie wieder Faschismus“ sagten zu Recht fasst alle, die das Terrorregime der Nazis und dem von ihnen begonnenen Krieg überlebt hatten.
„Nie wieder Faschismus“ sagen auch wir hier und heute!
Über 60 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus ist das notwendig, weil die Nachfolger der NSDAP aktiv sind und mit staatlicher Duldung in der BRD Organisationen und Parteien aufbauen, Aktivitäten entwickeln, neue Verbrechen planen und durchführen.
NPD, DVU und andere faschistische Parteien sind staatlich zugelassen. Nazis sitzen in Stadträten und Parlamenten und finanzieren ihre Aktivitäten durch Wahlkampfkostenrückerstattung aus Steuergeldern.
Nazis unterhalten in der BRD ein Netz von zugelassenen Vereinen, Jugendheimen und Schulungszentren, besitzen Verlage, geben Zeitungen und Flugblätter heraus, mit denen sie ihre Hetze verbreiten. Folglich kommt es täglich zu rassistisch motivierten Gewaltakten.
Darüber hinaus vergeht in der BRD heute kein Wochenende, an dem die FaschistInnen nicht einen ihrer genehmigten Aufmärsche durchführen.
Diese Aufmärsche, wie auch der in Nürnberg geplante, dienen den FaschistInnen dazu, sich als soziale Protestbewegung zu verkaufen, ihre rassistische Propaganda zu verbreiten und Nazis vor Ort zu unterstützen. Diese Märsche werden organisiert, um neue AnhängerInnen zu gewinnen, Macht zu demonstrieren und Anders denkende einzuschüchtern. Diese Aufmärsche sind kein dummer Streich einzelner Verwirrter. Sie sind Teil einer bundesweit umgesetzten Strategie der NPD, die darauf abzielt, durch beständige Präsenz in den Straßen einen Gewöhnungseffekt hervorzurufen, der helfen soll, faschistische Ideologie, trotz all der mörderischen Verbrechen der Nazis, in weiten Teilen der Gesellschaft wieder denkbar zu machen.

Auch in Nürnberg und der Region nehmen die Aktivitäten der Nazis zu

Dass die Nazis sich in Nürnberg und der Region bis heute als politische Kraft gesellschaftlich kaum verankern konnten, liegt neben ihrer personellen Schwäche vor allem daran, dass ihnen seit langem ein konsequenter selbst organisierter antifaschistischer Widerstand entgegen gesetzt wird und sich viele eben nicht auf den Staat, die städtischen Verantwortlichen und die großen gesellschaftlichen Institutionen verlassen. Tausende beteiligten sich in der Vergangenheit an antifaschistischen Demonstrationen, protestierten gegen Naziaktivitäten, sorgten dafür, dass ihre Treffpunkte schließen mussten oder blockierten wie am 14.10.2006 in Gostenhof Naziaufmärsche.
In den letzten Jahren nehmen die Aktivitäten von Nazis in Nürnberg und der Region dennoch zu. Vielerorts gründet die NPD neue Ortsverbände. In Gräfenberg terrorisieren die Nazis die Bevölkerung seit über einem Jahr mit monatlich durchgeführten Aufmärschen. In Fürth nehmen gewalttätige Übergriffe zu und in Nürnberg konnte die NPD-Tarnorganisation Bürgerinitiative Ausländerstopp ganz legal mit hunderten rassistischen Plakaten, Postwurfsendungen und zahlreichen Infoständen zum Komunalwahlkampf vermehrt Präsenz zeigen. Das Ergebnis sind nun zwei Sitze für die Nazis der BIA im Nürnberger Stadtrat.

AntifaschistIn sein kann angesichts der städtischen und staatlichen Duldung der Nazis nur heißen, selbst aktiv zu werden.

Am 1. Mai werden wir das gemeinsam tun. Wir werden zusammen auf die Straße gehen und den FaschistInnen zeigen, dass sie in dieser Stadt auch weiterhin unerwünscht sind. Wir werden ihnen direkt vor Ort, an ihrer genehmigten Route, durch breite selbst organisierte Proteste den öffentlichen Raum nehmen.
Wir können und wollen uns darüber hinaus aber auch nicht mit einer gesellschaftlichen Ordnung abfinden, die Naziorganisationen und ihre Aktivitäten duldet und den FaschistInnen ein Recht auf Organisierung und nationalsozialistische Aufmärsche einräumt, die Nazis hervorbringt und benutzt. So kann es nicht hingenommen werden, dass unter dem Vorwand nationalsozialistische Verbände bekämpfen zu wollen - die als Nachfolgeorganisationen der NSDAP ohnehin nicht existieren dürften - der bayrische Staat plant, das Versammlungsgesetz zu verschärfen und damit die BürgerInnenrechte für die ganze Bevölkerung einschränkt.
Es ist ein Skandal, dass die politisch Verantwortlichen der Stadt Nürnberg und der Staat erneut einen faschistischen Aufmarsch zulassen wollen. Es kann nicht sein, dass die Nazis wieder mit eigens zur Verfügung gestellten Sonderzügen der Nürnberger VAG zu ihrem Auftaktplatz kutschiert werden und tausende Polizisten ihren Marsch gegen den Willen der Mehrheit durchsetzen. Wir sind nicht länger bereit diese Politik hinzunehmen. Es gibt kein Recht auf faschistische Organisierung und nationalsozialistische Propaganda. Bereits im Vorfeld des geplanten Aufmarsches wollen wir deshalb mit unserer Demonstration klar machen, was wir von dieser Politik halten!

Kommt mit uns zum Rathaus
Zeigen wir den bürgerlichen Parteien im Nürnberger Rathaus, dass wir nicht länger bereit sind, ihre Ausreden für die Duldung von Nazis und ihren Aktivitäten zu akzeptieren.
Rücken wir gemeinsam die städtischen Verantwortlichen und staatlichen Organe, die in Nürnberg das Zustande kommen von Naziaufmärschen durch ihre Politik der Duldung erst ermöglichen, in den Mittelpunkt der Kritik.
Machen wir den politisch Verantwortlichen klar, dass wir nicht länger bereit sind, es hinzunehmen, dass sich Nazis in diesem Land organisieren können und über Wahkampfkostenrückerstattung aus Steuergeldern finanziert werden.

Wir wollen nicht als Bittsteller zum Rathaus ziehen! Wir fordern von den politisch Verantwortlichen, die augenscheinlich nicht Willens sind, das faschistische Treiben der NPD und ihrer Unterorganisationen zu unterbinden:
- Keine Bereitstellung von Sonderzügen der Nürnberger VAG, um die Nazis bei der Anreise vor berechtigten Protesten zu schützen
- Offenlegung der aus Steuergeldern finanzierten Kosten des zur Durchsetzung des Naziaufmarsches geplanten Polizeieinsatzes.
- Keine städtische oder staatliche Behinderung von antifaschistischen Aktivitäten am 1. Mai
- Keine Einschränkung des Demonstrationsrechts für AntifaschistInnen, keine Einschränkungen oder Verbote von geplanten Kundgebungen und Demonstrationsrouten.
- Schluss mit schikanösen Personalienkontrollen und gewalttätigen Übergriffen von Polizeibeamten auf antifaschistische DemonstrantInnen, wie wir sie in der Vergangenheit bei Protesten immer wieder erleben mussten.

Eine Initiative der organisierten autonomie (OA)

es rufen auf:
AGIF
Antifaschistische Linke Fürth
Antifaschistisches Aktionsbündnis Nürnberg
ATIF
Autonome Jugendantifa (AJA)
Deutscher-Freidenker-Verband Nürnberg
DKP-Nürnberg
Fürther Bündnis gegen Rassismus und Rechtsextremismus
Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen
Kommunistische Arbeiterzeitung (KAZ)
Libertad Nürnberg
Motorradclub Kuhle Wampe
Pension Ost
Radikale Linke (RL)
SDAJ Franken
Shell to sea
Soldarität International Nürnberg
[’solid] - die sozialistische jugend Nürnberg
Trotz Alledem
VAPCA.org
Volks Kultur Haus

die Durchführung der Demonstration unterstützen:
Nürnberger Bündnis gegen den NPD-Aufmarsch am 1. Mai
Sozialforum Nürnberg

fc fans gegen überwachung













Deutsches Blog Verzeichnis